Schlagwörter

, , , , , , , , , , ,

(c) Sarah Kotke

(c) Sarah Kothe

Das Tor zur… Geisterbahn?!

„Jetzt komm‘ schon Sam!“, rief Zoe ihrer Freundin zu und lief voraus.
Zoe und Samantha, genannt Sam, verbrachten ihren ersten Ferientag in diesem Sommer in einem großen Freizeitpark. Zoe steuerte nun direkt auf einen, an eine Höhle erinnernden, Eingang einer Geisterbahn zu. Gesäumt wurde der Eingang von weiß blühenden Büschen.
„Ach, Zoe. Echt jetzt? Die Geisterbahn!?“
„Klar, warum denn nicht?“
„Die Geisterbahn ist doch total öde…“, stöhnte Sam.
„Och biiiiiiitteeeeeee!!!“, bettelte Zoe und setzte einen Dackelblick auf.
Sam seufzte und nickte dann widerwillig. „Aber nur wenn du dann nachher mit mir auf den Megatornado gehst“, fügte sie grinsend hinzu und deutete auf die größte Attraktion des Parks – eine riesige Achterbahn.
Zoe lächelte schief, was Sam zum Lachen brachte.
„Na gut, schauen wir uns erst mal deine Geisterbahn an. Vielleicht fahr ich dann alleine mit dem Megatornado“, beruhigte Sam ihre Freundin, überholte sie und ging voran in die Geisterbahn.
Zoe blickte ihr einen Moment verdutzt nach, bevor sie ihr lachend hinterherlief. Eine Viertelstunde lang mussten die beiden anstehen, bevor sie endlich einen leeren Wagen besteigen konnten. Der Wagen sah aus wie der Kopf eines Monsters und sie nahmen gleich auf seiner Zunge Platz. Ruckelnd setzte sich der Wagen in Bewegung. Zoe und Sam passierten zunächst das Laboratorium von Dr. Frankenstein, bevor sie in Draculas Gruft gelangten.

Als sie gerade in den dritten Raum fuhren, glaubte Sam ein violettes Licht im Türdurchgang schimmern zu sehen. Auch schien die Luft förmlich zu knistern.
„Hmm, wie es scheint, haben sie einiges an den Effekten getan, seit wir das letzte Mal hier waren.“, murmelte sie und sah sich verwundert um, als ihr Wagen den Lichtschimmer verlassen hatte.
Der Wagen bewegte sich nicht mehr und es sah aus, als ständen sie auf einer weiten, grasbewachsenen Ebene. Verwirrt drehte Zoe sich herum und sah an ihrem Wagen vorbei nach hinten.
„Du hast Recht. Sogar hinter uns ist nur diese Ebene.“, kommentierte sie mit einer Spur Anerkennung in der Stimme.
„Sieh‘ mal. Dahinten tut sich was!“, meinte Sam und deutete in die entsprechende Richtung.
Dort waren mehrere dunkle Punkte auszumachen, die rasch größer wurden. Bald konnten die beiden Reiter erkennen. Vorsichtig erhob Sam sich und wollte schon aussteigen, als Zoe sie zurückhielt.
„Wir dürfen bestimmt nicht einfach aussteigen!“
„Warum denn nicht? Wir bewegen uns doch sowieso nicht mehr. Ich will mir das hier mal genauer ansehen!“
Sam schüttelte Zoes Hand ab und kletterte aus dem Wagen. Aufmerksam beobachtete sie die näherkommenden Reiter. Bei den Reittieren schien es sich nicht um Pferde zu handeln. Sie sahen mehr nach riesigen Wölfen aus. Die Reiter waren wohl so etwas wie Orks. Sie hatten graugrüne, ledrige Haut und große Ohren, die an Fledermausflügel erinnerten. Außerdem trugen sie mittelalterliche Waffen bei sich.

Plötzlich sauste ein Pfeil dicht an Sams Gesicht vorbei und blieb zittert neben Zoe, die auch gerade aussteigen wollte, im Wagen stecken.
„Echt krasse Effekte!“, meinte Zoe und musterte den immer noch leicht vibrierenden Pfeil.
Sam aber hob die Hand und betastete ihre Wange. „Du Zoe. Ich glaube nicht das das Effekte sind!“, stieß sie hervor und hielt ihrer Freundin mit ängstlichem Gesicht ihre blutbefleckte Hand entgegen.
Zoe wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. Ungläubig starrte sie den Schnitt auf der Wange ihrer Freundin an. Sam aber griff nach Zoes Hand und rannte los. Die ersten Meter musste sie ihre Freundin nahezu hinter sich her ziehen, bis auch Zoe endlich rannte was das Zeug hielt. Hinter ihnen johlten die Reiter. Scheinbar waren bewegliche Ziele ihnen lieber. Ein halbes Dutzend Pfeile zischte durch die Luft, aber keiner fand sein Ziel.
Plötzlich ertönte vor ihnen ein Horn. Sam suchte beim Rennen die Gegend mit den Augen ab.
„Da!“, rief Zoe, als sie den Ursprung des Signals entdeckte. Auf einer Hügelkuppe war eine Gruppe Ritter aufgetaucht. Sie alle saßen auf eindrucksvollen, kräftigen Pferden und preschten ihnen entgegen. Im vollen Galopp zogen die Männer ihre Schwerter. Der vorderste von ihnen machte ein paar Gesten mit dem Schwert und die Gruppe fächerte auseinander. Je vier Ritter ritten an einer Seite der Mädchen vorbei. Keuchend wurden Zoe und Sam langsamer und sahen sich nach hinten um. Ihre Verfolger hatten kehrt gemacht und wurden nun von sechs Rittern verfolgt. Der Anführer und ein weiterer Ritter verfielen in leichten Trab und kehrten zu den Mädchen zurück. Direkt vor ihnen zügelten sie die Pferde.
„Vielen Dank für die Rettung. Das war echt knapp!“, japste Zoe.
„Wer seid ihr?“, fragte der Anführer der Männer nur, ohne auf Zoes Dank zu reagieren.
„Ähm… Mein Name ist Sam und das ist Zoe. Was hat das hier alles zu bedeuten? Was bitte ist mit der Geisterbahn passiert?“
„Geisterbahn?“, fragte der Ritter und zog eine Augenbraue hoch. Sein Anführer gebot ihm mit erhobener Hand zu schweigen.
„Ich bin Wilhelm Ludewig von Greifenwalde. Und dies hier ist Sir Reginald der Dritte. Wir sind Ritter der Garde Ihrer Majestät Adalia Maria Sophia Antoinette der Ersten, Königin von den Lichtlanden.“, stellte der Anführer sich und seinen Begleiter vor.
„Aufgrund eurer Kleidung und eures Gefährts dort hinten“, er deutete zum Wagen der Geisterbahn, „nehme ich an ihr stammt nicht von hier. So denn nennt mir euren Begehr, der euch in die Lichtlande geführt hat.“
Sam und Zoe starrten die Ritter mit offenem Mund an.
Zoe sah verzweifelt zu ihrer Freundin, blickte zurück zu den Rittern und meinte dann: „Wir wollten doch nur eine Runde Geisterbahn fahren…“
Allmählich kehrten auch die anderen Ritter zurück.
„Hören Sie: Wir haben wirklich keine Ahnung, wo wir hier sind oder wie wir hierhergekommen sind. Wir wollen einfach nur wieder nach Hause…“, versuchte Sam zu erklären.
„Wohl an. Ich weiß nicht was eine Geisterbahn ist. Aber wir sind ja keine Unmenschen. Wir werden euch Ihrer Majestät vorführen. Vielleicht ist sie gewillt euch zu helfen. Reginald!?“
Sir Reginald reagierte sofort. Er hatte Zoe schneller zu sich aufs Pferd gezogen, als diese überhaupt reagieren konnte. Sam wurde von Von Greifenwalde persönlich heraufgehoben.
„Sorgt mir dafür, dass das wunderliche Gefährt der jungen Damen zum Schloss kommt, verstanden?“, fragte er seine Ritter.
Diese salutierten und wendeten sogleich ihre Pferde, um sich dem Geisterbahnwagen anzunehmen. Von Greifenwalde und Sir Reginald dagegen galoppierten mit den beiden Mädchen den Hügel hinauf, von dem sie gekommen waren. Dahinter erstreckte sich ein wundervolles Tal, an dessen anderem Ende ein tiefblauer See glitzerte. Mittig im Tal erhob ein riesiges Schloss seine Türme gen Himmel.
„Wir werden noch vor Einbruch der Nacht dort sein“, erklärte Sir Reginald und die zwei Pferde preschten mit ihrer doppelten Last dem Schloss entgegen, das von der untergehenden Sonne in goldenes Licht getaucht wurde.

– 1086 Wörter (inkl. Titel)

Behind The Scenes

Read in English DE_Entw1 - buntHach, meine erste richtige Fantasy Story bei dieser Aktion. Erst war es eine total schwere Geburt mit dieser Geschichte. Und das obwohl ich eigentlich gleich eine Idee hatte, was für einen Eingang das Foto, eingereicht von Sarah Kothe, hier zeigen könnte. Ich hatte irgendwie wegen meinem Ref nicht so viel Zeit. Gestern aber hab ich mich dann hingesetzt und auf meine bis dato 100 Wörter aufgebaut.

Ich kann euch jetzt schon versprechen: Es wird definitiv ein Wiedersehen mit Sam und Zoe geben, da mich diese Geschichte gleich wieder in ihren Bann gezogen hat. Ja, doch, ich bin eben ein echter Fantasy-Freak ;) Gerne hätte ich noch weiter geschrieben, aber das wäre nachher wieder zu lang geworden. Hier bot sich der Bruch dann einfach an. Ach ja, ich weiß die Mädels fügen sich ein bisschen schnell den Rittern, aber mal ehrlich was hätten sie auch tun sollen? Außerdem – ich geb’s zu – wollte ich jetzt auch einfach zu einem Schluss kommen…

So zum Schluss noch vielen Dank an Sarah, die dieses tolle Bild eingereicht hat. Sie ist genauso wie die Fotografin von letzter Woche über meine Werbung im BlogBoard auf diese Aktion aufmerksam geworden.
Eine Frage aber noch: Ist es tatsächlich der Eingang zu einem Fahrgeschäft im Freizeitpark?

DarkFairy

P.S. Ihr wollte auch eine Geschichte zu einem eurer Bilder? Dann lest hier nach wie es geht: Dein Bild – Eine Geschichte.

Die Rechte des Bildes liegen bei Sarah Kothe, die der Geschichte bei mir. Eine Nutzung oder Weitergabe ist ohne unsere jeweilige Genehmigung nicht erlaubt.

____________

Lies auf Deutsch EN_Entw1 - buntOh well, my first real Fantasy Story in this project. At first it was troublesome with this story. And that even though I did have an idea, what kind of entrance was shown in this picture that Sarah Kothe had send us. I somehow didn’t have that much time due to my teacher training. Yesterday I then sat down and extended my thitherto 100 words.

One thing I can already promise you: There definitely will be a reunion wit Sam and Zoe, as this story captured me right away. Yeah, right, I do am a real Fantasy-Freak ;) I would have liked to write more, but then it would have gotten way longer. To make a break here just presented itself. Ah yes, I know the girls agree quite easily to the knights, but honestly what should they have done otherwise? Though – I admit – I did want to get to an end…

At the end I want to thank Sarah for submitting this great picture. She, just as the photographer from last week, got to us through my advertisement on the BlogBoard.
One last question: Is this really the entrance to a fun ride at a theme park?

DarkFairy

P.S. You want to have a story for one of your pictures as well? Read here how it is done: Your Picture – A Story.

The rights for the story are mine, the ones for the pictures belong to Sarah Kothe. Story and Picture are not to be used or copied without consent of either.